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FRIEDRICHSDORF/GRÄVENWIESBACH (sch). Zum ersten Mal trat der erst 14-jährige Max Dreier aus Grävenwiesbach jetzt mit einem großen Orchester auf. Beim Winterkonzert des Lions-Clubs Friedrichsdorf-Limes spielte er zusammen mit den "Frankfurter Solisten" die Solovioline im "Frühling" aus Antonio Vivaldis (1678-1741) berühmten Werk "Vier Jahreszeiten".
Überfüllt war das Pfarrzentrum Sankt Bonifazius mit seinen 300 Plätzen, so stark war das Interesse am Auftritt vieler junger, musikalisch hochbegabter Künstler. "Wir unterstützen damit unsere gemeinnützigen Aktivitäten finanziell, fördern aber mit dieser Auftrittsmöglichkeit auch die jungen Musiker", sagte der Lions-Vorsitzende Dr.med.Tilmann Kreissel. Es war bereits das neunte Winterkonzert, zu dem auch Pfarrer und Hausherr Klaus Klepper die Zuhörer in der modernen, erst 1993 neu erbauten Kirche begrüßte. Ihm galt auch der erste Dank des Moderators (und Pianisten) Lars Keitel, der kenntnisreich und mit vielen Erklärungen zu Werk und Künstler durch den Abend führte: "Das Problem junger, aufstrebender Musiker ist meistens, mal mit einem Orchester spielen zu können. Dabei ist das für die Ausbildung besonders wichtig."
Das große Kammerorchester Frankfurter Solisten (in der Besetzung des Abends elf Streicher und ein Cembalo) leitete Dirigent Vladislav Brunner. 2001 gründete man sich aus jungen Berufsmusikern des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters und erspielte sich ein breit gefächertes Repertoire vom Barock bis ins 21. Jahrhundert. Eine der zahlreichen Aktivitäten ist das gemeinsame Konzert mit jungen, preisgekrönten Nachwuchskünstlern aus der Region. Sie alle wurden schon bei Wettbewerben - meistens dem mehrstufig ausgetragenen "Jugend Musiziert" - ausgezeichnet und beherrschen ihr Instrument bereits hervorragend. So gewann Max Dreier mit dem von ihm gegründeten Violinenquartett (eine sehr seltene Gruppierung) 2008 den Bundespreis von "Jugend Musiziert".
Hauptprogrammpunkt des Abends waren neben Werken von Richter, Gerster, von Dittersdorf, Mozart, Lehar und Puccini die "Vier Jahreszeiten" von Vivaldi. "Ich war schon enorm aufgeregt", gestand Max, der seit seinem fünften Lebensjahr Violine spielt, nach seiner erfolgreichen Premiere. Was ihm aber überhaupt nicht anzumerken war. Vorher hatte nur eine einzige Probe mit dem Orchester stattgefunden und dabei gab es auch "unterschiedliche Vorstellungen über das richtige Tempo zwischen dem Dirigenten und mir", wie er selbstbewusst anmerkte. Das angeschlagene Tempo sei ihm zu langsam gewesen. Der "Frühling" ist mit seinen drei Sätzen eigentlich eine eigene Sinfonie für sich und die spielte Max sehr souverän und sicher, so wie mit einem schönen, wunderbar weichen Strich des Geigenbogens. Das gelang perfekt selbst in den lauten, schnellen Passagen. Besonders gut beherrscht Max aber die ganz leisen Töne, die - entgegen der landläufigen Meinung - so schwer zu spielen sind.
Auch von Zwischenapplaus zur Unzeit (nach dem zweiten Satz) ließ er sich nicht irritieren, sondern lächelte sogar leicht amüsiert. Die Violinenparts in "Sommer", "Herbst" und "Winter" übernahmen anschließend Maria Schönwälder, Noemi Zipperling und Florian Bartl.
Das zweite Instrument von Max ist die Viola (Bratsche), auf der er auch im kürzlich neu formierten Streichquartett zusammen mit zwei Violinen und einem Violoncello musiziert. Wann dieses Quartett öffentlich zu hören sein wird, steht noch nicht fest. An "Jugend Musiziert" nimmt er nicht teil, da Streichquartette dieses Jahr nicht im Wettbewerb sind.
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